Bitte nicht!!!
Wir Hundebesitzer können uns überaus glücklich schätzen, wenn uns der Hund durch ein Knurren seine Gemütsverfassung mitteilt. Für uns Menschen ist das Knurren ein wichtiges Warnsignal: Viele Vierbeiner haben gerade auch im Gesicht sehr langes Fell. Und wer kann unter einer solch wilden Mähne noch die genaue Mimik des Hundes erkennen, sehen, wie sein Blick plötzlich „einfriert“, sich die Stirn runzelt, sich die Lefzen nach oben ziehen? Auch läuft der Hund meist vor uns – da bekommen wir Veränderungen der Mimik sowieso kaum mit.
Ein Knurren kann verschiedene Bedeutungen haben, z.B.:
- Je nach Tonlage und Hund begleitet ein Knurren wilde Spiele, z.B. beim Zerren
- Irgendetwas / irgendjemand ist unserem Hund nicht ganz geheuer
- Irgendetwas / irgendjemand ist zu nah an den Hund herangekommen
- Offene Antipathie, z.B. gegenüber dem Hunde-Erzfeind
- usw.
Wenn der Hund knurrt, haben wir die Chance, darauf rechtzeitig zu reagieren – und zwar bevor die Situation eskaliert. So können wir dem Hund z.B. ein Alternativverhalten vorschlagen (Sitzen etc.), wir können den Abstand zum Objekt des Knurrens vergrößern, die Richtung wechseln oder den geordneten Rückzug antreten. Es gibt viele Möglichkeiten der Deeskalation!
Wenn wir einen Hund jedoch immer wieder für sein Knurren bestrafen, wird er dieses Verhalten irgendwann in unserer Gegenwart nicht mehr zeigen. Damit fehlt uns der entscheidende Hinweis, dass es nun „ernst“ wird! Ein Hund, der nicht mehr knurrt, schreitet u.U. ohne weitere Vorwarnung zur Tat – und wir sind zu überrascht, um noch rechtzeitig eingreifen zu können.